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Dieser gebräunte,

...fünfundsiebzig Kilogramm schwere Mann, dem ein unbeschnittener, ein vorzüglich dicker und eindrucksvoll großer, halbsteifer eierschalenfarbener Penis von der Länge eines Bockgehörns aus dem Knäuel des blau-schwarzen Schamhaars ragte, dieser Typ Liebhaber lombardischer Herkunft, der sein Studium im elften Examenssemester abgebrochen, der sich in zahllosen Berufen versucht hatte und der weiterhin davon träumte, eines schnellen Tages doch noch den finanziellen Erfolg seines Lebens zu finden, dieses vermeintliche Verlierer-Geschöpf mit einem gravierten Gewinner-Lächeln, dieser schmucke, ungewaschene, trinkfeste Kerl, dem mehr als eineinhalb Flaschen hydrierter Rotwein in der randvollen Blase schwappten, der nach dem Schweiß der vergangenen Nacht, nach Tabak und Alkohol roch, der mit seiner Statur auf jedes Werbeplakat für „Cool Water“ gepaßt hätte, diese grüblerische, maskuline Wertschöpfung, die sich aufzuführen verstand wie das hüpfende Perlen-Collier auf den Schlüsselbeinen einer britischen Luxus-Lady, dieser chromverzierte, laszive Rost, der es vermochte, sich nach Gutdünken in Platin zu verwandeln, dieser streunende Windhund aus der Wüste, der seine tröpfelnden Frauchen besprang, als wäre er ihnen zugetan, der ab und zu so tat, als vollzöge er sich in der Inkarnation des Glücks, dieser hochintelligente Verführer, der sich an diesem überspäten Vormittag im August humpelnd ins Bad hievte und damit begann, sich, mit einer Camel im Mundwinkel, den kratzigen Stoppelwuchs des zurückliegenden Deliriums einzuschäumen und mit der bedächtigen Behutsamkeit eines operierenden Gehirn-Chirurgen abzurasieren, dieser sprechgewandte, durchtrainierte, beschlagene Freiberufler, dieser leichtfüßige Herr des schweren Herzens, der sich mal als Geschäftsmann ausgab, mal als Journalist, wenn er seine häufig wechselnden Bräute bei einem Abendessen mit seiner Schüchternheit einfing, verdiente seit einem halben Jahr sein mageres Monatseinkommen als Interviewer eines Hamburger Marktforschungsinstituts. In dieser Stadt hatte er auch seine Unterkunft bezogen.
Das Pensum, das ihm die Firma mit beschränkter Haftung abverlangte: Er mußte pro Werktag sechs persönlich durchgeführte Befragungen ausfertigen, die er, so war es Vorschrift, zuvor fernmündlich als Termin abgesprochen, nach einem festen Zeitplan vor Ort einzuholen hatte. Sein Kundenstamm war ausschließlich weiblich. Die Themen, um die es hauptsächlich ging: Die Lagerung von Lebensmitteln, der Einkauf von Haushaltsgeräten, die Verfeinerung der Kochkünste und das unterschiedliche Eßverhalten von urbanisierten Singles und Großfamilien.
Bevor Thomas Kaar in die Hansestadt gezogen war, hatte er in München gelebt und dort als Versicherungsagent gearbeitet; davor in Köln, wo er mit einer Rhetorik-Schule für Anwälte Pleite gegangen war. Die Ausgaben für Technik, Büromiete und Mitarbeiter waren erheblich höher gewesen als die Einnahmen der Honorare.
Keine dauerhafte Beschäftigung fand er in diesen Berufen: Taxifahrer, Kellner, Gärtner, Geschäftsführer eines Vier-Mann-Sicherheitsunternehmens, Public-Relations-Manager in einem Einkaufszentrum, Reiseführer und Aushilfslehrer für Englisch und Französisch an einer Dolmetscher-Schule. Gefeuert wurde er als Bademeister, als Empfangschef eines Hotels und als Leiter einer Staffel von Rettungsschwimmern.
Studiert hatte er in Tübingen und Nürnberg. Geboren wurde er am 23. Oktober in Emden an der ostfriesischen Küste als einziges Kind eines Strafverteidigers. In der Provinzstadt am Jadebusen hatte er seine Kindheit verlebt und sein Abitur gemacht. Seine Mutter, eine Musik-Lehrerin, war gestorben, als er noch nicht zur Schule ging. weiter lesen >>>

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Am kurzen Anfang dieses Bruchteils einer Sekunde / Nachdem er sich seine schneeweißen,

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