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Er steht am Kamin - korpulent, schwergewichtig,...

...aufgestützt, gebeugt - und raucht eine besenstieldicke, handgemachte Zigarre aus Kuba.
„Ich verbiete dir, diesen Mann jemals wiederzusehen, oder auch nur zu sprechen“, schreit Wolf Kahn seine Frau an, die mehr als zwanzig Meter entfernt von ihm am anderen Ende der Wohnhalle in einem schwarzen Kostüm auf einem kanariengelben Juchtenledersofa sitzt, fahrig Zeitschriften durchblättert und wieder weglegt.
„Verstehst du mich? Niemals mehr! Niemals! Niemals mehr, solange du lebst. Kein einziges Wort mehr mit ihm, weder mündlich noch schriftlich.“
Er betrachtet sie und spürt einen dumpfen Stich in der Magengrube, als ihm bewußt wird, daß sich seine Hoffnungen, seine Frau nicht zu verlieren, immer schneller auf einen Abgrund zubewegen. In diesem Augenblick denkt er an seine Firma und daran, daß Monas Bedeutung für ihn allein in dem Beitrag liegt, den sie für sein Unternehmen zu leisten imstande ist. Er hatte ihr diese Rolle von Anfang an übertragen, und sie spielte sie ohne Tadel. Das bedeutet für ihn: Sie ist stets die perfekte Gastgeberin, vierundzwanzig Stunden pro Tag die perfekte Ehefrau, in jeder Sekunde die perfekte Mutter.
Eigentlich war sie nicht mehr als eine gehobene, außertariflich bezahlte Angestellte auf seiner Gehaltsliste, die ihm rund um die Uhr zur Verfügung stehen mußte. Mona war ein Aktivposten des Gesellschafterkapitals von Kahn & Co. In einer Bilanz tauchte sie als Zahlenkolonnen von Soll und Haben allerdings nicht auf.
Monas Leben war bis dahin ständig damit ausgefüllt, irgendwelche Verrichtungen zu leisten, Termine wahrzunehmen, Empfänge zu geben, Geschäftsessen vorzubereiten und die Familie zu versorgen; aber es war, trotz des Reichtums und des sozialen Prestiges, freudlos, einsam und ohne die Zutaten von irgendeiner wie auch immer gearteten Form von Liebe.

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„Ich habe mich von ihm kaufen lassen... / Vollständiger Text (Druckversion)

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