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Die Aufzählung von Vorfällen der...

...kapitalen Verbrechen, der sexuellen Verirrungen und der Gesetzesübertretungen von sogenannten Spitzenvertretern ließe sich beliebig lang fortsetzen und in einer vierundzwanzig Bände umfassenden Enzyklopädie zusammenfassen.

Kein Land von vermeintlicher Demokratie bleibt dabei ausgenommen, erst recht keine Diktatur; und keine politische und unternehmerische Ebene wird ausgeschlossen.
Wir alle, die wir Bürger sind und, soweit wir dürfen, Wähler, kennen die Gaunereien von Korruption und Begünstigung, von Vertuschung und Bespitzelung, von Betrug und Verrat, von Gewalttaten und den Anschlägen bezahlter Killer. Wir kennen die Vorteilsannahmen, die Absprachen unter der Hand, die Zuwendungen, die man sich gegenseitig verteilt. Wir haben jedoch, was die Karriere dieses von mir beschriebenen und von langer Hand eingefädelten Komplotts betrifft, nicht die geringste Ahnung; ebenso nicht von den sich dahinter verbergenden Machenschaften und konkret verfolgten Absichten - im Gegensatz zu einigen Hintermännern, die ihr beweisbares Material über die Verwicklung eines Mannes in eine kapitale Straftat bis heute für eine mehr als zwanzig Jahre andauernde Erpressung nutzen.
Dieses unsichtbare Würgehalsband, das von jedem Ort der Erde gesteuert werden kann, wird so lange festgezurrt bleiben, bis der Täter, dem - vielleicht - nur vorübergehende Schonung gewährt wird, seine Schuldigkeit getan hat, oder bis er zu Tode kommt - mag sein mit einem plötzlichen Gehirnschlag, mag sein als alter Mann im Bett, mag sein bei einem Anschlag eines Fanatikers, mag sein bei einem gezielten Mord aus den üblicherweise vorgeschobenen Gründen der nationalen Sicherheit.
Der Hauptdarsteller in diesem Roman und der tragisch-durchtriebene Held, den ich Jonas Flack nenne, ist ein ehrgeiziger, politisch talentierter, wißbegieriger, rücksichtsloser Egomane: energiegeladen, impulsiv, zielstrebig, hartnäckig, rednerisch begabt und verschlagen; einer, der über Leichen geht, der sich vom Schmuddelkind zum Liebhaber feinster Anzüge verwandelt.
Er ist Schulabbrecher und Arbeiterkind, ist Täter und Opfer, ist manchen ein Freund und manchen der Feind, ist mehrfach gescheiterter Ehemann und gutherziger Vater. Seine ungeheuerliche Selbstmotivation, die er aus der Erkenntnis seiner frühen Verwahrlosung und dem fanatisch angestrebten Ziel der Überwindung schöpfte, und sein unerschütterliches, rüdes, beinahe dämonisches Selbstbewußtsein haben ihn vorangetrieben - bis, hier und heute, an den Mahagoni-Tisch einer Ministerrunde.
Der im April Geborene, der, verarmt und verachtet, nichts zu verlieren hat, der als 18jähriger auf der untersten sozialen Stufe vegetiert, der von seinen Spielkameraden verspottete Bildungs-Versager, der sich schon als Heranwachsender für einen geborenen Führer hält, der sich mit Tricks und Protektion bis an die Spitze einer Bewegung durchschlägt, steigt auf vom prahlsüchtigen Herumtreiber und Gelegenheitsarbeiter, der in der unmittelbaren Nähe von militanten Terroristen das Herrschaftssystem des Staates umzustürzen versucht, zum Staatsminister einer Republik, der die Luftstreitkräfte seines Landes in einen Krieg treibt - gegen die vor seinen Anhängern stets beschworene eigene Überzeugung und gegen die pazifistische Doktrin seiner Partei, zu deren Gründungsmitgliedern er gehört.
Sein nächstes Ziel, das er, durch eigenen Machtwillen getrieben und genötigt durch seine Erpresser, als gedungene Marionette anstrebt: Er will und er soll Regierungschef werden. Unterdessen beten mutmaßliche Terroristen, er möge doch so schnell wie möglich Staatsoberhaupt werden, damit er sie aus lebenslanger Strafhaft begnadigen könne.
Noch etwas Absonderliches will ich Ihnen nicht vorenthalten: Niemand wußte, als ich mit der Arbeit an diesem Buch begann, worüber ich schreibe. Niemand konnte erahnen, so war ich mir sicher, welche von mir ausgewählten Personen in welche Handlungen verstrickt würden.
Die Handlung des Romans, die ich im Kopf hatte, war mein Geheimnis und sie sollte es bleiben bis zur Veröffentlichung. Um so größer war mein Erstaunen, als ich, ein reiner Zufall, in mehreren Gesprächen feststellte, dass sich der Kern meiner Story, eine Mischung aus Rezension meiner Phantasie und Reportage meines Wissens, geflüstert von einem Mund zum anderen, bereits als Gerücht und Unterstellung oder als sogenannte Geheimdienst-Information im Umlauf befand.
Wie groß der Kreis derjenigen ist, die mit ihrer juristisch noch unbewiesenen Nachrede einen real existierenden, namentlich erwähnten Politiker erledigen oder entlarven wollen, ist mir unbekannt. Bruchstücke seiner Biographie sind demjenigen, der gemeint ist, um die Ohren geflogen; fünfzehn Tage, nachdem ich dieses Buch zu schreiben begonnen hatte.
Keine Kenntnis darüber habe ich ebenfalls, ob die Theorie des Komplotts auf einer einzigen Quelle beruht, die in alle Winde zerfließt, oder ob das giftige Wasser aus verschiedenen, voneinander unabhängigen Brunnen sickert.
Die Rollen und die Charaktere der Figuren, die auf den folgenden Seiten agieren und zu Wort kommen, sind ziemlich frei erfunden, oder sie stammen aus dem Fundus meines informierten und aktuell aufgeladenen Unterbewußtseins. Ähnlichkeiten mit Lebenden der Zeitgeschichte, die unter uns sind und die weiterhin die staatlichen Machtzentren und die Schlagzeilen beherrschen, wären eigentlich zufällig.
Das gilt ebenso für die Lebensläufe, für die Verstrickungen, für die namentlich genannten Wohnorte und pauschal für all das, was gesagt und was getan, oder was unterlassen wurde.


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Silvio Berlusconi / Presse - Karriere eines Komplotts

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